Rektumprolaps und Analprolaps
Bei diesen Erkrankungen kommen es zum Herausrutschen der Schleimhaut des Analkanals (Analprolaps) oder des Rektums (Rektumprolaps, Mastdarmvorfall) aus dem After, was die Lebensqualität meist erheblich beeinträchtigt.
Rektumprolaps und Analprolaps werden bei ZweiChirurgen im Zentrum für Proktologie in der Schweiz an den Standorten Basel, Zürich und Liestal in vertrauensvoller Atmosphäre diagnostiziert und fachgerecht behandelt.
Der Analprolaps ist die Maximalvariante von Hämorrhoiden, wobei hier die Hämorrhoidalpolster mitsamt der analen Schleimhaut aus dem Analkanal herausrutschen. Der Analprolaps kann nur einen Teil der analen Schleimhaut betreffen oder komplett zirkulär auftreten. Der Befund ragt dann wie ein Donut aus dem After heraus. Oft kommt es dann noch zu einem Anschwellen der analen Haut verbunden mit Schmerzen. Die Ursachen bei einem Analprolaps sind die gleichen wie bei Hämorrhoiden. So können Verstopfung, langes Sitzen, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel zum Anschwellen der Hämorrhoiden und nachfolgend auch zum Prolaps der analen Schleimhaut im Sinne eines Analprolaps führen. Zu den Symptomen gehören Schmerzen, Nässegefühl, Blutungen und natürlich die tastbare und sichtbare Schwellung am After. Der Befund rutscht am Anfang beim Stuhlgang heraus und kann dann oft mit der Hand wieder zurückgedrückt werden (Reposition). Bei grösseren Befunden kommt es auch vor, dass die Reposition zurück in den Analkanal nicht mehr gelingt.
Die Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild und der Ausprägung des Befundes. Kleinere Befunde können wie Hämorrhoiden mit Ernährungsumstellung, mehr körperlicher Bewegung und lokalen Massnahmen (Zäpfchen, Gummibandligatur) behandelt werden. Bei Fortbestehen der Beschwerden und sehr ausgeprägten Befunden kann der Prolaps entweder partiell oder komplett chirurgisch entfernt werden. Dazu kommen verschiedenen Techniken in Frage, die wir mit Ihnen vorab detailliert besprechen.
Bei einem Rektumprolaps kommt es hingegen zum teleskopartigen Herausrutschen von Rektumschleimhaut. Ursache ist eine Beckenboden-Schwäche, wie sie z.B. häufiger nach mehreren Schwangerschaften, nach chirurgischer Uterus-Entfernung (Hysterektomie) und ihm höheren Alter auftreten können. Neben dem Herausrutschen der Schleimhaut aus dem After, besteht häufig ein Nässen, Blutungen, aber auch Inkontinenz für Urin oder Stuhl. Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden und der Beeinträchtigung der Lebensqualität. Zur Diagnostik gehören neben einer gründlichen proktologischen Untersuchung ggf. auch eine Dickdarmspiegelung oder eine MRT-Untersuchung des Beckens, bei der die Stuhlentleerung simuliert wird (sog. MR-Defäkografie).
Ziel der Therapie bei Rektumprolaps ist die Verbesserung der Lebensqualität und die Kontrolle der störenden Symptome. In milden Fällen kann eine Stuhlregulation und eine Beckenboden-Physiotherapie die Probleme schon deutlich verbessern. In einigen Fällen ist jedoch die Behandlung des Rektumprolaps durch eine Operation notwendig. Hierbei kommen verschiedene Techniken zur in Frage. So kann entweder in minimal-invasiver Technik mittels Bauchspiegelung (sog. Laparoskopie) eine Anhebung des Beckenbodens und des Rektums mit Kunststoff-Bändern erfolgen (sog. Rektopexie) oder es erfolgt die Resektion der herausrutschenden Schleimhaut durch den After (Operation nach Altemeier oder Rehn-Delorme).