Narbenbruch / Narbenhernie und grosse Bauchwandhernien
Narbenbruch / Narbenhernie
Ein Narbenbruch bzw. Narbenhernie entsteht im Bereich von Narben nach Operationen im Bauch, z.B. nach Blinddarm-Operation oder einem grossen Bauchschnitt (Laparotomie). Das Team von ZweiChirurgen diagnostizieren und behandeln in ihrem Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie in der Schweiz an den Standorten Basel, Zürich und Liestal mit viel Erfahrung und Expertise Ihre Narbenbrüche bzw. Narbenhernien.
Narben sind nicht so stabil wie die unversehrte Bauchwand und daher eine „Schwachstelle“. So kommt es, dass bereits nach einem Jahr 10-20% der Patienten nach einer Bauch-Operation eine Narbenhernie entwickeln. Ziel der Operation ist der spannungsfreie Verschluss der Bauchwand und somit die Rekonstruktion der Anatomie. Das Operationsverfahren hängt v.a. von der Grösse der Narbenhernie ab. Unser Standard-Verfahren an der Bauchwand ist die sog. MILOS-Operation (Mini Less Open Surgery). Dabei wird über einen kleinen Schnitt über der Hernie (4-5 cm Schnittlänge) die Hernie operiert und ein Kunststoffnetz hinter den Bauchmuskel zur Verstärkung der Naht eingelegt. Bei sehr grossen Hernien müssen Anpassungen der Technik vorgenommen werden. Damit wir genau wissen, wie gross die Hernie ist und wie wir das operieren müssen, wird vor der Operation meist eine Computer-Tomografie (CT) durchgeführt.
In einigen Fällen führen wir diese Operation mithilfe eines OP-Roboters (Intuitive DaVinci) durch, wobei hier eine hoch-präzisere Operation möglich ist und für die Operateure Vorteile bzgl. der Ergonomie bestehen.
Offene Verfahren
- retromuskuläre Netzeinlage (Rives-Stoppa)
- PUMP Technik (präperitoneale Netzeinlage)
Minimalinvasive Verfahren
- Netzimplantation mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) hinter das Bauchfell (TAPP, eTEP)
- MILOS Verfahren (Minimal or Less Open Surgery): wenig invasives Verfahren zur Versorgung von Nabel- und Narbenhernien mit kleinem Schnitt
- „IPOM-Technik (Intra-Peritoneale-Onlay-Mesh-Technik)“
Spitalaufenthalt: 2-4 Tage
Grosse Bauchwandhernien (>8 cm)
Bei sehr grossen Hernien (ab 8 cm Durchmesser) wird ein problemloser, spannungsfreier Verschluss der Bauchwand schwierig. Hier sind daher zusätzliche Massnahmen notwedndig. Eine elegante Variante die wir bei uns in unserem Kompetenzentrum für Hernienchirurgie in der Schweiz (Basel, Zürich, Liestal) durchführen können, ist die Vorbehandlung der seitlichen Bauchmuskulatur mit Botulinum Toxin A (sog. Botox). Dabei wird das Medikament 4 Wochen vor der Operation in die seitliche Bauchmuskulatur gespritzt (unter Ultraschall-Kontrolle). Anschliessend kommt es zu einer Entspannung dieser Muskelgruppen, was dann einen spannungsfreien Verschluss der grossen Hernie meist ermöglicht. In wenigen Fällen ist eine sog. eine Komponentenseparation notwendig, bei der während der Operation eine zusätzliche Präparation in die seitlichen Bauchwand-Muskeln notwendig ist.
OP-Techniken
- Retromuskuläre Netzeinlage Rives-Stoppa
- Endoskopische, posteriore oder anteriore Komponentenseparation (ECS, TAR)