HPV-Infektionen und Feigwarzen (Kondylome)
Das Humane Papilloma Virus (HPV) ist ein Virus, der ausschliesslich die Haut des Anogenital-Traktes (Penis, Vagina, Analregion) befällt. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt, meist beim Geschlechtsverkehr. Daher wird eine HPV-Infektion zu den Geschlechtskrankheiten oder engl. „Sexually Transmitted Diseases“ (STD) gezählt. Selten kann die Übertragung auch auf öffentlichen WCs oder in der Sauna geschehen. Es sind mehr als 200 Typen des HPV bekannt. Dabei können die Viren in eine Gruppe mit hohem Risiko (z.B. HPV Typ 16 und 18) und eine Gruppe mit niedrigem Risiko (z.B. HPV Typ 6 oder 11) für die Entwicklung von Krebsvorstufen der Haut eingeteilt werden. Das Virus sorgt bei einer Infektion dann dafür, dass sich die Hautzellen verändern. Die betroffenen Patienten bilden beim Befall mit dem „niedrig-Risiko“ HPV meist Kondylome (sog. Feigwarzen, Feigblattern, Feuchtwarzen, Genitalwarzen oder auch Condylome) aus. Diese sind zwar unangenehm, erhöhen das Risiko für Krebs jedoch kaum. Kondylome werden von ZweiChirurgen in ihrem Zentrum für Proktologie in der Schweiz an den Standorten Basel, Zürich und Liestal diagnostiziert und sorgfältig behandelt.
Bei einer Infektion mit einem „hoch-Risiko“ HPV kann es v.a. bei Risikopatienten (z.B. mit HIV-Infektion oder Immunsuppression) zur Entwicklung von Krebsvorstufen (sog. AIN) und später auch Analkrebs (sog. Analkarzinom) kommen.
Die Ansteckung geschieht meist mit der Aufnahme des Sexuallebens in der Jugend. Man geht davon aus, dass sich fast Jugendlichen unbemerkt mit dem HPV ansteckt, sofern sie nicht geimpft sind. Daher wird eine Impfung gegen das HPV bei Jungen und Mädchen im Teenager-Alter empfohlen. In den meisten Fällen wird das HPV bei einer Infektion durch das Immunsystem besiegt, und es kommt nie zur Entwicklung der Krankheit. In ca. 10% der Fälle kommt es jedoch zur Entwicklung der Hautveränderungen.
Die Behandlung zielt auf eine Entfernung der erkrankten Hautareale ab und kann sich über mehrere Monate hinziehen. Die Kondylome können z.B. vereist oder bei grösserem Befall auch mittels Skalpell entfernt werden. Sollte der Verdacht auf eine AIN bestehen, führen wir eine hochauflösende Kamera-Untersuchung der betroffenen Haut durch (sog. HR-Anoskopie) und entnehmen gezielt kleine Hautproben, die dann vom Pathologen untersucht werden. Risikopatienten (z.B. HIV-Infektion) sollten daher jährlich im Sinne eines AIN-Screening untersucht werden.
Untersuchung und Behandlung
- Feigwarzen: Vereisung, chirurgische Entfernung
- AIN: Bürstenzytologie, Resektionen, Jährliche Kontrolle bei Risikopatienten mittels hochauflösender Video-Anoskopie (HRA)