Leistenbruch / Leistenhernie
Der Leistenbruch (oder auch Leistenhernie, Bauchwandbruch, Bauchwandhernie, Inguinalhernie) ist die häufigste chirurgische Erkrankung weltweit. Der Leistenbruch wird von ZweiChirurgen im Kompetenzentrum für Hernienchirurgie in der Schweiz an den Standorten in Basel, Zürich und Liestal umfassend diagnostiziert und angepasst auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten behandelt (sog. „tailored approach“).
Das Risiko, an einer Leistenhernie zu erkranken, beträgt für Männer 28-30% und für Frauen ca. 4-6%. Die Leistenhernie (oder auch Leistenbruch) ist durch eine klare sicht- und tastbare Schwellung der Leistenregion charakterisiert.
Auch wenn bei geringen Beschwerden nicht immer gleich eine Operation notwendig ist, so kann der Leistenbruch bzw. die Leistenhernie nur durch eine Operation geheilt werden. Die operative Versorgung der Leistenhernie kann offen über einen Schnitt in der Leiste oder minimal-invasiv (kleine Schnitte mit Kamera) mittels Laparoskopie erfolgen. Wir führen fast alle Eingriffe an der Leiste minimal-invasiv in der sog. TAPP-Technik durch. Hierbei wird mithilfe einer Kamera und langen Instrumenten ein Kunststoffnetz zwischen Bauchfell und Leistenwand eingelegt, und damit die Bruchpforte verschlossen. Die Vorteile dieser Technik im Gegensatz zur offenen Operation sind die geringen Schmerzen, das geringe Risiko von Wundkomplikationen und eine rasche Rückkehr in das Sozial- und Arbeitsleben.
Oft führen wir diese Operation mithilfe eines OP-Roboters (Intuitive DaVinci) durch. Damit können wir noch präziser arbeiten, was in schwierigen Fällen Vorteile hat. Zudem ist das Operieren mit dem OP-Roboter viel ergonomischer für die Operateure. In selten Fällen operieren wir den Leistenbruch offen mit einem Schnitt in der Leiste. In ausgewählten Fällen kann die Leistenhernie auch ohne Netz mit einer Naht verschlossen werden (Shouldice-Operation).
Wichtigste Komplikation der Leistenhernien-Operation sind chronische Schmerzen («chronic postoperative inguinal pain», CPIP). Nahezu 6-8% der Patientinnen und Patienten klagen auch ein Jahr nach der Operation über ein CPIP. Ob ein CPIP auftritt hängt von vielen Faktoren ab, u.a. aber auch von der Expertise der Operateure. In unserem Zentrum haben wir CPIP-Raten von weniger als 1%.
Offene Verfahren Leistenbruch / Leistenhernie
- Operation ohne Netz (Shouldice)
- Operation mit Herniennetz (Kunststoffnetz, Lichtenstein-Operation)
Minimalinvasive Verfahren Leistenbruch / Leistenhernie
- ausserhalb der Bauchhöhle mit Netzeinlage (TEP)
- Bauchspiegelung mit Netzeinlage (TAPP)
Spitalaufenthalt: 2 Tage
Einseitige Leistenhernien: ggf. ambulant