Chronische Bauchwand-Schmerzen


Chronische Bauchwand-Schmerzen sind ein häufiges Problem, dass nach Bauchwand-Operationen (z.B. Operation einer Nabelhernie), nach Operation in der Bauchhöhle aber auch ohne vorhergehende Operation auftreten kann. Diese Schmerzen können zum Beispiel durch ein implantiertes Herniennetz in der Bauchwand verursacht sein oder durch die Einklemmung oder Irritation von Bauchwandnerven, das sog. ACNES (Anterior Cutaneous Nerve Entrapment Syndrome). 

Die Schmerzen werden bei körperlicher Belastung schlimmer, werden oft als stechend, brennend oder elektrisierend beschrieben und schränken die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten massiv ein. Oftmals findet sich ein klarer Trigger-Punkt, durch dessen Berührung der Schmerz ausgelöst werden kann. Die Schmerzen strahlen meist im Verlauf der Nerven zur seitlichen Rumpfwand und zur Mittellinie aus. 

Leider geschieht es oft, dass die Bauchwand-Schmerzen nicht optimal diagnostiziert und behandelt werden. Das führt dazu, dass viele Patientinnen und Patienten oft Monate oder Jahre lang verschiedenste Ärzte aufsuchen, ohne dass die korrekte Diagnose gestellt wird. In einigen Fällen wird den Betroffenen auch eine psychosomatische Erkrankung unterstellt, was dann zu Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit führt.  

Viele Patientinnen und Patienten beschreiben neben den Schmerzen auch ausgeprägte vegetative Symptome. Dazu gehören zum Beispiel Verdauungsstörungen (Blähungen, Krämpfe des Darms), Störungen des Herz-Kreislauf-Systems (Herzrasen, Blutdruck-Schwankungen) und Schweißausbrüche. 

Die Diagnosestellung erfolgt in aller Regel durch eine gründliche Befragung der Patientinnen und Patienten, Akteneinsicht (z.B. alte OP-Berichte) sowie eine gründliche körperliche Untersuchung. Die Schmerzpunkte werden hier aufgesucht und mittels «Mapping» mit einem Stift markiert und fotodokumentiert. Bei passender Anamnese und Untersuchungsresultaten erfolgt dann meist schon in der ersten Konsultation eine diagnostische Infiltration der «Trigger-Punkte» mit einem Lokalanästhetikum. Hier kann der Schmerz meist sofort für einige Zeit ausgeschaltet werden. 

Je nach Ansprechen der Schmerzen auf die Infiltration erfolgen dann eine Wiederholung der Behandlung, oder eine interventionelle Schmerztherapie (z.B. mit Kryoablation oder Radiofrequenz-Ablation) oder eine operative Behandlung zum Beispiel durch chirurgische Entfernung des betroffenen Nervs.